05.01.2021, 14:03
War man ehrlich, dass musste man im Bezug auf Elaine mit allem rechnen. Das wusste auch sie selbst und sie hätte niemals versucht es abzustreiten, wenngleich sie die kleinen und manchmal größeren Katastrophen, die sie durchs Leben begleiteten, von ihr bei Weitem nicht als so dramatisch wahrgenommen wurden. Das konnte wiederum vielleicht, aber auch wirklich nur vielleicht daran liegen, dass sie in einem Haushalt groß geworden war, der…ein wenig abseits der erwarteten Normalität lag. Aufgewachsen mit Mutter und Großmutter, konnte man mit Fug und Recht behaupten, dass ein bisschen Chaos und verrückter, aber liebevoller Wahnsinn eindeutig in den Genen verankert worden war. Elaines Großmutter Kathryn war in den 1960ern ganz großer Teil der Hippie-Bewegung und ist so weit gegangen ihrer Tochter und damit Elaines Mutter als Zweitname den Namen ihrer damaligen Lieblingsdealerin zu geben. Immerhin war sie Geschichten zur Folge wunderschön und hatte immer den besten Stoff. Elaines Mutter und Großmutter führen gemeinsam ein Yoga-Studio und sind demnach mittlerweile gemeinsam auf der Suche nach dem drogenfreien Flow. Wirklich hochgradige Erfüllung scheint Elaines Mutter, die bisweilen noch chaotischer als Elaine selbst ist, aber in ihren unglaublich abstrakten Akt-Zeichnungen zu finden, mit denen sie hin und wieder eine kleine bis mittelgroße Stange Geld verdient und die…Elaine nie verstehen wird. Nach wie vor beruft sich Elaine demnach fortwährend darauf, dass sie absolut keine Chance hatte zu einem geordneten Geist aufzuwachsen, wenngleich sie es vermeidet diese Tatsache jedem auf die Nase zu binden. Stattdessen hat sie über die Jahre gelernt mit dem kleinen und großen Chaos zu leben und…das lebensfrohe Herz ließ sich noch nie so leicht entmutigen.
Es war also keineswegs eine Überraschung als Elaine am späten Nachmittag, als sie Zuhause angekommen war, festgestellt hatte, dass etwas Essentielles fehlte: ihr Portemonnaie. Mit Sicherheit wäre ihr der Verlust ihres Handys noch eher aufgefallen, aber das lag auch nur daran, dass es an diesem Tag praktisch pausenlos an ihrem Ohr verbracht hatte – einer anstehenden Hochzeit sei Dank. Aber keine Überraschung hin oder her, hatte es eine mittelschwere Krise ausgelöst, denn nach dem letzten Verlust ihres Führerscheins, wusste sie sehr sicher, dass sie weder Lust auf noch Zeit für den ganzen Papierkram und die Wege hatte, die sie erledigen müsste. Das des zugeflogene und nach wie vor verweilende Wellensittich Willy bereits vor Monaten während eines anderen Auftrags das Wort „Fuck!“ von Elaine gelernt hatte, machte die Situation auch nicht besser, denn als Elaine genau dieses Wort für einen Fluch ausgestoßen hatte, während sie in ihrer Handtasche wühlte, hatte der Vogel fröhlich eingestimmt. Kurzzeitig war Elaine daraufhin zwischen Lachen und Haare raufen geendet, bis sie beinahe kleinlaut feststellen musste, dass ihr erster Anlaufpunkt am nächsten Morgen nicht das Blumengeschäft wäre, sondern das ein paar Behörden am Morgen sicher auchKummer und Sorgen Optimismus und gute Laune zu verbreiten wussten.
Als es schließlich später etwas unverhofft an der Tür klingelte, hatte Elaine sich seit einer kleinen Weile in einen Berg von Unterlagen vertieft, den es zu ordnen und zu…beherrschen galt. Elaine mochte ein verquerer Kopf und chaotischer Geist sein und das mochte sie in ihrem Privatleben auch kaum zu kontrollieren wissen, aber beruflich war es ihr wichtig verlässlich zu sein. Dass der Weg vom ersten Auftrag bis zum Tag der Feier im Verborgenen selten geradeaus und perfekt lief, spielte dabei keine Rolle. Das bekam auch keiner zu sehen. Und Elaine…liebte ihren Job. Sehr sogar!
Aber zurück zum Klingeln an der Tür, denn das gab Elaine Rätsel auf. Die Stirn gerunzelt sah sie von den Papieren hoch und überlegte für einen Moment, ob sie vielleicht Essen bestellt hatte. Hatte sie nicht. Aber es wäre eine hervorragende Idee, denn an dem Zustand ihres Kühlschrankes hatte sich seit dem Morgen sicher nichts von allein verändert. Allerdings war damit noch nicht erklärt wer da nun vor der Tür des Hauses auf eine Reaktion wartete. Kurzerhand stand sie dann doch mal von dem kleinen Esstisch im Wohnzimmer auf, dirigierte sich halbwegs geschickt durch die herumstehenden Dekorationselemente und bahnte sich den Weg an der Katze vorbei zur Wohnungstür. „Hallo?!“, lautete die Frage, die über die Gegensprechanlage an Brians Ohr drang, nur um im nächsten Moment auch das Summen der Haustür hören zu können. Ein Automatismus, den Elaine sich bereits seit einer Weile abgewöhnen wollte, denn wer auch immer da geklingelt hatte, könnte nun ins Haus eintreten. Hätte sie mal nicht noch immer die Papiere im Hinterkopf und wäre damit gedanklich an einer ganz anderen Stelle, hätte sie sicher auch gewartet bis sie wusste wer da vor der Haustür stand…
Es war also keineswegs eine Überraschung als Elaine am späten Nachmittag, als sie Zuhause angekommen war, festgestellt hatte, dass etwas Essentielles fehlte: ihr Portemonnaie. Mit Sicherheit wäre ihr der Verlust ihres Handys noch eher aufgefallen, aber das lag auch nur daran, dass es an diesem Tag praktisch pausenlos an ihrem Ohr verbracht hatte – einer anstehenden Hochzeit sei Dank. Aber keine Überraschung hin oder her, hatte es eine mittelschwere Krise ausgelöst, denn nach dem letzten Verlust ihres Führerscheins, wusste sie sehr sicher, dass sie weder Lust auf noch Zeit für den ganzen Papierkram und die Wege hatte, die sie erledigen müsste. Das des zugeflogene und nach wie vor verweilende Wellensittich Willy bereits vor Monaten während eines anderen Auftrags das Wort „Fuck!“ von Elaine gelernt hatte, machte die Situation auch nicht besser, denn als Elaine genau dieses Wort für einen Fluch ausgestoßen hatte, während sie in ihrer Handtasche wühlte, hatte der Vogel fröhlich eingestimmt. Kurzzeitig war Elaine daraufhin zwischen Lachen und Haare raufen geendet, bis sie beinahe kleinlaut feststellen musste, dass ihr erster Anlaufpunkt am nächsten Morgen nicht das Blumengeschäft wäre, sondern das ein paar Behörden am Morgen sicher auch
Als es schließlich später etwas unverhofft an der Tür klingelte, hatte Elaine sich seit einer kleinen Weile in einen Berg von Unterlagen vertieft, den es zu ordnen und zu…beherrschen galt. Elaine mochte ein verquerer Kopf und chaotischer Geist sein und das mochte sie in ihrem Privatleben auch kaum zu kontrollieren wissen, aber beruflich war es ihr wichtig verlässlich zu sein. Dass der Weg vom ersten Auftrag bis zum Tag der Feier im Verborgenen selten geradeaus und perfekt lief, spielte dabei keine Rolle. Das bekam auch keiner zu sehen. Und Elaine…liebte ihren Job. Sehr sogar!
Aber zurück zum Klingeln an der Tür, denn das gab Elaine Rätsel auf. Die Stirn gerunzelt sah sie von den Papieren hoch und überlegte für einen Moment, ob sie vielleicht Essen bestellt hatte. Hatte sie nicht. Aber es wäre eine hervorragende Idee, denn an dem Zustand ihres Kühlschrankes hatte sich seit dem Morgen sicher nichts von allein verändert. Allerdings war damit noch nicht erklärt wer da nun vor der Tür des Hauses auf eine Reaktion wartete. Kurzerhand stand sie dann doch mal von dem kleinen Esstisch im Wohnzimmer auf, dirigierte sich halbwegs geschickt durch die herumstehenden Dekorationselemente und bahnte sich den Weg an der Katze vorbei zur Wohnungstür. „Hallo?!“, lautete die Frage, die über die Gegensprechanlage an Brians Ohr drang, nur um im nächsten Moment auch das Summen der Haustür hören zu können. Ein Automatismus, den Elaine sich bereits seit einer Weile abgewöhnen wollte, denn wer auch immer da geklingelt hatte, könnte nun ins Haus eintreten. Hätte sie mal nicht noch immer die Papiere im Hinterkopf und wäre damit gedanklich an einer ganz anderen Stelle, hätte sie sicher auch gewartet bis sie wusste wer da vor der Haustür stand…
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